Am 23. September 1979 wurde der AVM von engagierten Eltern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, den Städten Rüsselsheim am Main und Raunheim sowie der Firma Opel als Verein gegründet. Ziel war die Förderung der Berufsausbildung für sozial benachteiligte Jugendliche.

26 Jugendliche starteten am 1. September 1980 beim AVM erstmals mit einer Ausbildung. Die Ausbildungen waren Teil des von der Bundesregierung geförderten Modellversuches “Berufsausbildung mit besonderer Lernunterstützung” mit wissenschaftlicher Begleitung. 1985 wurde er abgeschlossen. Bis 2008 schlossen sich noch weitere 22 Ausbildungsgänge an. Zum jetzigen Zeitpunkt blickt die AVM mit Stolz auf die erfolgreiche Ausbildung von 500 jungen Menschen im Berufsfeld Metall.

In Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur für Arbeit schulte der AVM von 1985 bis 2008 insgesamt 246 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 31 Qualifizierungslehrgängen in “Technischer EDV”. Trainingsmaßnahmen in “Allgemeiner EDV” mit Bewerbungstraining und EDV-Firmenschulungen wurden von 1998 bis 2002 angeboten.

Von 1992 bis 2003 wurden im neuen Fachbereich Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger in der Metallwerkstatt des AVM beschäftigt und im Schlosserhandwerk qualifiziert. In dieser Qualifizierungsmaßnahme bereiteten sich die Teilnehmer in der Praxis auf eine Tätigkeit für den Ersten Arbeitsmarkt vor. In der Werkstatt verrichteten die Beschäftigten Auftragsarbeiten für öffentliche Einrichtungen, Privatpersonen und Gewerbebetriebe, teilweise auch in Subunternehmerschaft.

Im AVM-Fachbereich “Jugendberufshilfe” wurden von 1997 bis 2005 mit Förderung des Kreises Groß-Gerau und der Stadt Rüsselsheim am Main junge Menschen, welche sich in einer betrieblichen Ausbildung befanden, durch pädagogische Fachkräfte begleitet. Die Jugendlichen und die Ausbildungsbetriebe erhielten während der gesamten Ausbildungszeit und in Problemsituationen Betreuung und Beratung. Die Organisation von Verbundausbildung im Kreis Groß-Gerau war ebenfalls von 1997 bis 2000 ein Tätigkeitsfeld der AVM.

Seit 2000 wird das vom Land Hessen und dem Europäischen Sozialfond (ESF) geförderte Projekt “Qualifizierung und Beschäftigung junger Menschen” mit je 20 Teilnehmerplätzen durchgeführt. Inhalt der Maßnahme ist die Berufsvorbereitung in Form einer Metallgrundausbildung und diversen modularen Angeboten mit Zertifizierung.

Am 1. Dezember 2000 startete im Rahmen des Modellversuchs “Soziale Stadt” im Rüsselsheimer Stadtteil “Dicker Busch” für 25 Jugendliche ein “freiwilliges Soziales Trainingsjahr” (FSTJ). Hier bereiteten sich sozial benachteiligte Jugendliche und Schulverweigerer auf das Berufsleben bzw. eine Berufsausbildung vor. Auch holten die Jugendlichen einen fehlenden Hauptschulabschluss nach oder verbesserten ihren Hauptschulabschluss durch Zusatzprüfungen. Neben der Qualifizierung im theoretischen Bereich erhielt die praktische Arbeit breiten Raum. 2003 startete in Raunheim ein zweites FSTJ-Projekt. Beide Projekte wurden nach Beendigung des Modellversuchs nicht weitergeführt.

Ein ganz neues Betätigungsfeld eröffnete die AVM am 1. September 2003. Im Auftrag der Stadt Rüsselsheim am Main nahm zunächst an einer Schule die Schulsozialarbeit mit pädagogischen Fachkräften der AVM ihreen Tätigkeit auf. Im Laufe der Jahre wurden an allen Schulen der Sekundarstufe I die Schulsozialarbeit eingerichtet.

Das Projekt endete im Dezember 2017 durch die Übernahme der Schulsozialarbeit der Stadt Rüsselsheim am Main.

Interessante Bahnhöfe (InterBahn) hieß eine weitere Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme für junge Menschen im Kreis Groß-Gerau, die am 15. Dezember 2003 Fahrt aufnahm. Im Auftrag des Kreissozialamtes, der Bahn AG sowie der lokalen Nahverkehrsgesellschaft Kreis Groß-Gerau (LNVG) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) werden alle 18 Bahnhöfe im Kreis Groß-Gerau verschönert. Reinigungsarbeiten, kleine Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie die Pflege der Grünanlagen sorgten dafür, dass das Umfeld der Bahnhöfe ein wesentlich freundlicheres Erscheinungsbild bekam.

2004 nahm die AVM ein gänzlich neues Geschäftsfeld in ihr Portfolio auf. Die vom Land Hessen geförderte “Ausbildung in der Migration” bietet jungen Migranten die Möglichkeit, eine Ausbildung zu Fachkräften im Gastgewerbe oder zu Köchen und Beiköchen zu absolvieren. Parallel hierzu hat die Stadt Rüsselsheim am Main den Auftrag erteilt, die Essensversorgung der Ganztagsschulen durch die Ausbildungsküche sicherzustellen.

2008 eröffnete die AVM in Bischofsheim mit der “Ratsstube” ein eigenes Ausbildungsrestaurant, in dem die Jugendlichen besonders praxisnah im Rahmen eines normal funktionierenden Gaststätten-Alltags ausgebildet werden. Die Ausrichtung von Feierlichkeiten und Cateringangebote gehören ebenfalls zum Service in der “Ratsstube”.

Im Jahr 2005 richtete die AVM gGmbH Arbeitsgelegenheiten für Bezieher/-innen von Leistungen nach dem neuen SGB II ein. Hier konnten die Menschen in verschiedenen Projekten wie z.B. der Landschaftspflege und dem Naturschutz, oder der Essensausgabe an Schulen gemeinsam mit anderen Arbeitserfahrungen sammeln, bestehende Kenntnisse und Fähigkeiten ausbauen oder auffrischen, Tagestrukturen verfestigen und ihre Sozialkompetenzen erweitern. Der Grundstein war gelegt, für ein zweites Standbein des AVM neben der Ausbildung von jungen Menschen, nämlich die Arbeit mit erwachsenen Teilnehmern in Projekten mit arbeitsmarktlicher Orientierung.

Im Rahmen des Bundesprojekts Chance 50plus nahm die AVM gGmbH Anfang 2008 am neuen Standort in der Moselstraße in Rüsselsheim am Main die Arbeit auf. Menschen, die über 50 Jahre sind, wurden bei der beruflichen (Wieder)integration in den Arbeitsmarkt gezielt unterstützt. Wir etablierten ein Gruppenprofiling, welches mit seinen Ergänzungsmodulen im Bereich von Gesundheit und Bewegung speziell auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe ausgerichtet war.

Aufbauend auf die Beschäftigungsstrategie des Kreises mit den Säulen Aktivierung, Qualifizierung und Vermittlung, startete 2012 das AQTIV-Center in Rüsselsheim am Main und Groß-Gerau. In den verschiedenen Unterprojekten werden unsere Teilnehmenden aktiviert, stabilisiert, qualifiziert und in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt.